Naturnahe Terraristik

 

 

Im Bestand!

 

Madeira-Mauereidechse (Teira dugesii salvagensis) Bischoff, Osenegg & Meyer; 1989

 

Vorkommen

 Auf den Selvagensinseln, Meideraarchipel: Madeira, Deserta Grande, Bugio; Porto Santo, Selvagem Grande und Selvagem Peguena. Die Unterart Salvagensis kommt von Selvagem Grande.

 

Lebensraum

 Ursprünglich bewohnte die Art wohl hauptsächlich steinige und felsige Lebensräume, doch scheinen sie sehr anpassungsfähig zu sein und kommen vielerorts in den verschiedensten Biotopen vor. Einige Populationen sollen sogar baumbewohnend sein. Häufig bevorzugen sie Lebensräume in der Nähe von Gaswässern. Zum Teil leben sie sogar als Kulturfolger, doch in natürlicheren Habitaten sind sie deutlich individuenstärker.

 

Aussehen

Optisch erinnern sie sehr stark an die verschiedenen Podarcisarten, sind auch ähnlich groß. Die Art erreicht eine Gesamtlänge von maximal etwa 23,5 Zentimetern, wovon der Schwanz nicht ganz zwei Drittel (oder: das 1,55- bis 1,85-fache der Kopf-Rumpf-Länge) ausmacht, die verschiedenen Inselformen bleiben teilweise deutlich kleiner. Wirken aber nicht so flach. Meine Tiere sind fast komplett schwarz mit leichten Sprenkeln, es gibt aber auch bräunliche. Bis auf Größe und Masse gibt es keinen augenfälligen Geschlechtsunterschied. Weiter sind bei den männlichen Tieren die Hemipenistaschen und Femoralporen deutlich zu erkennen. Unsere Tiere haben eine blaue Bauchfärbung.

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Haltung

 Siehe Bilder. Aufgrund ihres Vorkommen, halten wir Lava als das naturnaheste Getein für diese Art.

 

Futter

 Teiras sind keine Kostverächter. Neben allen erdenklichen Wirbellosen, fressen die Tiere sehr gerne Obst, auch gehen sie teilweise an Gemüse. Einige der Inseln sind Schutz- und Brutgebiete von Vögeln. Hier wird/wurde vermutet dass sich die Tiere auch an Eiern und Jungvögeln vergreifen. Vermutlich dann aber bereits tote Tiere.

 

Zucht

Wie die meisten Eidechsen ist Teira dugesii eierlegend. Über die Fortpflanzungsbiologie sind, abgesehen von Terrarienbeobachtungen, allerdings nur wenige Details bekannt. Einige Wochen nach Beendigung einer Winterruhe beginnt etwa im April die Paarungszeit. Dabei zeigen die Männchen oft eine ausgeprägte Aggressivität und „Rauflust“ gegenüber Rivalen, um ihr Revier zu verteidigen. Die Paarung verläuft wohl in typischer Eidechsenmanier, inklusive Flankenbissen des Männchens beim Weibchen. Die Eigelege werden in den Sommermonaten, möglicherweise bis in den Oktober, in grabbares Bodensubstrat abgesetzt. Die Jungtiere schlüpfen jeweils etwa drei Monate später, wobei sie dabei Gesamtlängen von circa 85 bis 93 mm aufweisen. Die Geschlechtsreife setzt wohl etwa eineinviertel bis anderthalb Jahre später ein.

 

 

 

Literatur

  • Eidechsen, Manfred Rogner; Edition Chimaira
  • Die Reptilien der Kanarischen Inseln, der Selvagens-Inseln und des Madeira Archipels. Herausgeber W. Bischoff, 2000